Autor
Nichts hat Bestand. Es verändert sich.
Inhalt
Albert und Eirin haben fast ihr ganzes Leben gemeinsam verbracht. Sie haben trotz aller Höhen und Tiefen letztendlich ihren Lebensweg gemeinsam bestritten.
„Eirin und ich haben einander ernst versprochen, in guten wie in bösen Tagen zusammenzuhalten. Die guten Tage, fast nur gute, liegen hinter uns. Jetzt kommen die bösen Tage, aber vielleicht können wir auch darin etwas Gutes finden.“ (S. 123)
Doch auf einmal wird alles anders. Eirin ist auf einem Kongress weit weg von ihrem Mann. Er erhält von seiner Ärztin die Diagnose über eine Krankheit, die ihn binnen kurzer Zeit zum Pflegefall machen wird.
Die Krankheit wird seine motorischen Nervenzellen abbauen, was zur Folge hat, dass sein Körper immer mehr versteift und ihm letztlich das Leben kosten wird. Er fährt noch einmal hinaus an das gemeinsame Haus am See. Er blickt in Gedanken zurück und überlegt, ob er seinem Leben ein Ende zu setzen Leben überhaupt und philosophiert ausführlich mit der Frage befasst, ob die Erde der einzige bewohnte Planet im Weltraum ist und ob der Mensch allein ist.
Sprache und Stil
Jostein Gaarder läßt einen sterbenskranken Mann, Albert, dem es in Anbetracht seiner ihm noch verbleibenden Lebenszeit zwar gut geht, aber dessen Stunden gezählt sind, seine Lebensgeschichte erzählen. Einerseits handelt der Roman von einem Leben und das individuelle Schicksal und zeigt doch zugleich die großen Zusammenhänge der Welt, die Menschlichkeit und die Ängste auf.
Jostein Gaarder gelingt es, schwere Themen mit großer Leichtigkeit und einfachen Worten darzustellen. In philosophischen Ansätzen denkt Albert über das Leben, Verluste, Wünsche nach. Er denkt an seine Rückschläge und hat die tiefe innere Überzeugung, dass jedes Individuum auf Erden einzigartig ist.
„Was ist der Mensch?
Ist es nur ein glücklicher Zufall, dass wir hier sind?
Können wir all das mit etwas anderem in Verbindung
bringen als mit Physik und Chemie?“ (S.74)
Alberts Nachdenken beginnt mit der Diagnose seiner Erkrankung. Seine späte Erkenntnis schmerzt: „Zu einem wie auch immer gearteten Normalzustand führt kein Weg zurück. Es tut weh, daran zu denken“, (S.77) schreibt er in das Hüttenbuch
Die Sprache besticht durch kurze und prägnante Sätze. Der Text gestaltet sich zu einer tiefgehenden und philosophischen Reflexion über Momente, die genau richtig waren im kosmischen Sinn und in seinem persönlichen Leben.
„Aber Leben kann so vieles sein. Vielleicht gibt es ein vielfältiges Gewimmel von Mikroben auf einer Unzahl von Himmelskörpern im Weltraum. (S.77)
Fazit
Der Untertitel „Die kurze Geschichte einer langen Nacht“ trifft den Inhalt des Buches sehr gut.
Ein Buch, dass nachdenklich macht und zum Innehalten anregt. Nichts hat Bestand. Es verändert sich. Wir erkennen, dass die Endlichkeit zum Leben dazu gehört.
„Ich denke, dass die Zeit, die mit bleibt, weder zu lang noch zu kurz. Sie ist genau richtig.“ (S.125)
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Anne-Marit Strandborg (Sonntag, 24 Januar 2021 11:47)
Moin Petra,
das Buch klingt interessant, ich habe es mal in meine Möchte-ich-noch-lesen-Liste aufgenommen. Von Jostein Gaarder kenne ich bisher nur "Bibbi Bokkens magische Bibliothek". Zwar ein Kinderbuch, aber schön zu lesen.
Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag wünscht,
Anne-Marit