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Der Klang der Wälder

Autorin

Natsu Miyashita

 

 

„Ich konnte den Wald riechen. Einen herbstlichen Wald in der Dämmerung, wenn der Wind durch die Bäume fegt und das Laub raschelt. Den feuchten Duft des Waldes bei Einbruch der Nacht.“ 

 

Inhalt

Der junge Tomura ist in einem kleinen Bergdorf aufgewachsen. Er ist im zweiten Semester des Abschlussjahrgangs, als er den begabten Klavierstimmer Itadori bei seiner Arbeit erlebt. Tomura ist völlig begeistert, es trifft ihn ins Innerste und die Töne berauschen ihn. 

 

„Wenn ein Klavier solch ein Wunderwerk ist, das unsichtbar Schönes aufgreifen und ihm eine hörbare Form verleihen kann, dann möchte ich mit Freuden sein Diener sein.“

 

Er hat das Gefühl, dass die Töne sich in Bilder verwandeln und ihn in die rauschenden Wälder seiner Kindheit versetzen.

 

Dieses Erlebnis hat Initiationswirkung auf Tomura und er beschließt ebenfalls Klavierstimmer zu werden, obwohl er selbst kein Instrument spielt.

 

Tomura erlernt den Beruf und hat das Glück in derselben renommierten Firma eine Anstellung zu finden, in der auch Itadori, sein Vorbild, tätig ist.

Er übt seinen Beruf Klavierstimmer als Passion aus und ist fanatisch bemüht den perfekten Klang zu erarbeiten mit unermüdlichem Ehrgeiz. Doch seine Eigenschaft, seine eigenen Fähigkeiten gering zu schätzen, lässt ihn nie mit seinem Ergebnis zufrieden sein. 

 

Da lernt er die Zwillinge Yuni und Kazune kennen. Kazune ist eine hervorragende Klavierspielerin. Von ihrem Klavierspiel hingerissen wird sein Ehrgeiz erneut entfacht, um den perfekten Klang aus dem Klavier herauszuholen. 

 

Sprache und Stil

Der Roman lässt tiefe Einblicke in das Leben des Japaners Tomura zu. Er zeigt den Perfektionismus in der japanischen Gesellschaft als ein strebsames Ziel.

Die Kunst des Klavierstimmens wird facettenreich dargestellt und auch Details sind genau beschrieben.

Der Leser wird eingeführt in die Technik eines Klaviers und lernt, dass mehr dazu gehört, als 88 Tasten aufeinander abzustimmen. 

 

Die Sprache zeichnet sich durch einen japanischen Sprachstil aus, erzählt leise, sensibel und sehr rücksichtsvoll. Die Leidenschaft für Musik wird wahrnehmbar und harmoniert mit den Dialogen der Protagonisten. Es wird wenig Spannung erzeugt, nur das sanfte Rauschen der Wälder ist vernehmbar.

 

Fazit

Natsu Miyashita hat einen ungewöhnlich feinsinnigen Roman geschrieben. Tiefgründig erzählt er von der Schönheit, Leidenschaft und Hingabe zu der Musik. Musik, die vom Klang des Lebens erzählt. Musik, die im leisen bis zum orkanartigen Rauschen des Waldes zu vernehmen ist. 

Aus dem gesamten Roman spricht die Leidenschaft für Klang und Musik.

 

„Es war ein Fest, [sic]. Eine Hymne an das Leben.“

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