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Lacroix und die stille Nacht von Montmartre

 

Autor

Alex Lépic 

 

Lacroix und die stille Nacht von Montmartre

 

Nach „Die Toten von Pont-Neuf“ und „Der Bäcker von Saint-Germain“ folgt mit „Lacroix und die stille Nacht von Montmartre“ der dritte Fall für den Pariser Kommissar. Und auch hier ist wieder ein charakteristischer „Maigret“ zu spüren. Die typische Atmosphäre zeichnet Alex Lépic mit gekonnt wenigen Strichen: Es ist kurz vor Weihnachten im verschneiten Paris und wir erleben Commissaire Lacroix mit Hut und Mantel, Pfeife, seinem Bistro und einem besonderen Fall, den es zu klären gibt. Dazu viel Atmosphäre im zugeschneiten Paris mit einer guten Prise Weihnachtsvorfreude.

 

Inhalt

Es scheint, als ob alle Verbrecher vor Weihnachten sich entschieden hätten, einmal nichts anzustellen. Genau das verhagelt Commissaire Lacroix seine gute Laune, denn er langweilt sich

in seinem 5. Arrondissement.

Doch dann passiert in Montmartre etwas Unerhörtes: Die gesamte Weihnachtsbeleuchtung auf dem berühmten Place du Tertre wird gestohlen. In einem Artikel liest Commissaire Lacroix von dem Diebstahl in Montmartre. Wo zunächst Lichter stimmungsvoll den beliebten Place du Tertre erleuchteten, herrscht nun Dunkelheit und von den Tätern fehlt jede Spur. Zunächst nichts Besonderes, aber Lacroix hat eben ein ganz besonderes Gespür für Verbrechen. Was zunächst aussieht wie ein großer Streich, ist für die zuständige Leiterin der Ermittlungen, Rose Violet, langjährige Leiterin des Kommissariats des 18. Arrondissements, nicht bedeutend genug, um ihr besonderes Augenmerk darauf zu legen. Lacroix nimmt sich der Sache an, da zusätzlich am nächsten Tag die riesige Tanne bei Sacré-Cœur gefällt am Boden liegt. Nach langer Zeit begibt er sich zu seiner alten Bekannten und Kollegin “auf den Berg”. 

 

„»Der berühmte Lacroix, der sich hier seit Jahren nicht mehr hat blicken lassen. Herrgott, ich freue mich, deine Stimme zu hören!« »Es ist so merkwürdig, Rose, wie weit der Weg auf deinen Berg von hier aus erscheint.« »Ach, ihr Flachlandpariser. Dabei schlägt das Herz der Stadt doch genau hier oben.«“ (S.6)

 

Rose Violet freut sich sehr über Lacroix’ Besuch und hat zum Glück nichts dagegen, dass der stadtbekannte Commissaire „Maigret“, in ihrem Arrondissement ermittelt. 

Beide Ermittler vermuten einen Weihnachtsgegner als Täter. Doch dann erfolgt am dritten Tag ein Überfall auf einen Kutscher und dessen Pferd. Bei diesem Anschlag wird der Kutscher schwer verletzt und sein Pferd bestialisch abgestochen. Nun bekommt dieser Fall eine andere Dimension…!

Kann Lacroix den Fall noch vor Weihnachten lösen? Was steckt wirklich hinter diesen Verbrechen?

 

Stil und Sprache

Schnee fällt auf Paris und verwandelt die Seine-Metropole in eine weiße Winter-Weihnachts-Landschaft. Lichter erleuchten stimmungsvoll den beliebten Place du Tertre. In dieser stimmungsvollen Umgebung lässt der Autor seine Geschichte allmählich entstehen. Es ist schon etwas Besonderes in Paris, das um die Weihnachtszeit Schnee fällt. Selbst die Zeitungen schreiben darüber und auch in seinem Stammbistro wird über die „unglaubliche meteorologische Sensation“ gesprochen.

 

„»Es ist eine unglaubliche meteorologische Sensation, haben sie im Radio gesagt. Drei Kaltfronten, die über dem Atlantik aufeinandergetroffen sind und in der Bretagne schon für hohe Schneeberge gesorgt haben. Nun zieht die Front gen Osten – und es ist so viel Schnee im Anflug, dass es tatsächlich weiße Weihnachten geben könnte. Das wäre das erste Mal, seit … Ach, was sag ich … Ich kann mich gar nicht an weiße Weihnachten erinnern.«“ (S.3)

 

Commissaire Lacroix bewegt sich in Paris, als wäre es ein Stadtrundgang. Atmosphärische 

Beschreibungen lassen das winterliche Paris mit typischen Bistros, insbesondere sein Stammbistro, guten Wein und Essen wie in einem romantischen Film erscheinen.

 

„»Mach es dir gemütlich. Plat du jour ist confit de canard aus der Gascogne, jetzt, wo es so schön kalt ist. Wein oder Bier?« »Ein Roter wäre gut.«“ (S.4)

 

Wie nebenbei ermittelt Commissaire Lacroix. Die Handlung selbst scheint sich der ruhigen, gedämpften Schneelandschaft angepasst zu haben. Wie lockerer, leise fallender Schnee wird das Geschehen zunächst überdeckt, um dann nach und nach den Boden vom Schnee freizulegen und ohne Hektik den dunkeln Grund zum Vorschein kommen zu lassen. 

Die Charaktere werden in allen Bandbreiten und Schattierungen abgedeckt und besonders Commissaire Lacroix mit seiner kauzigen Eigenschaft prägt die Personenzeichnung.

 

Fazit

Alex Lépic hat wieder einen wunderbaren Lacroix-Krimi geschrieben. Den Abschluss des Romans bildet das stimmungsvolle Weihnachtsessen mit seiner Gattin in seinem Lieblingsbistro. Hier erzählt er ihr alle Zusammenhänge seines Falles, was auch gleichzeitig die abschließende Zusammenfassung des Romans ist.

Ein liebenswerter Krimi, der Lust auf die die nächste Reise nach Paris macht.

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